Wasser geht uns alle an – Zwischen Dürre und Überschwemmungen: FDP vor Ort Veranstaltung ein großer Erfolg!
LoRa Wan ein wichtiger Teil der Lösung.
Extreme Wetterereignisse gab es schon immer – neu ist, bedingt durch den Klimawandel,die zunehmende Häufigkeit und die Stärke der Schwankungen, so Anja Nina Kramer von der FDP Bad Vilbel zur Einführung in die Abendveranstaltung.
Deutschland sei kein Wassermangelland wie echte Wüstenstaaten, obwohl auch hierzulande Versteppung von landwirtschaftlichen Flächen zu beobachten sei und Landwirte manchmal vor der Entscheidung stehen, welche Ernte sie vertrocknen lassen müssen.
Und Anja Nina Kramer ergänzt: „Der Niederschlag in den Monaten November bis Mai sollte normalerweise ausreichen, damit sich der vorhandene Grundwasserspiegel regeneriert und damit eine nachhaltige Trinkwasserversorgung der Gemeinden in der Wetterau gesichert ist,“
Als Referenten an diesem Abend hatte die FDP Bad Vilbel Christian Borg-Krebs, Leiter Business Development Smart Cities von Mainova, eingeladen. Er stellte zu Beginn die Möglichkeiten dar, wie mit Hilfe von LoRaWan, einem digitalen Übertragungsnetz, Kommunen sich zu einer Smart City entwickeln können. Aber wie wird eine Kommune zur Smart City? Borg-Krebs präsentierte verschiedene Beispiele, wie durch kontinuierliche Erfassung von Daten über Sensoren eine Stadt auf die aktuellen Herausforderungen wie saisonale und periodische Wasserknappheit, Mobilitätsbedarf oder Verkehrssteuerung besser reagieren kann. Schwerpunkt seines Vortrags war das Wassermanagement. Es werde z.B. durch Skalierung und Vernetzung der verfügbaren Daten verschiedener Sensoren möglich, ein automatisiertes Frühwarnsystem für den Hochwasserschutz zu betreiben, erläuterte Borg-Krebs den zahlreichen Teilnehmern der traditionellen Veranstaltungsreihe der FDP Bad Vilbel. Ein Beispiel aus der Praxis ist die bedarfsgerechte Bewässerung neu gepflanzter Bäume, die oft aufgrund von Trockenheit vorzeitig absterben: Sensoren erkennen die Feuchtigkeit im Boden und signalisieren über LoRaWan, wann Bewässerungsbedarf besteht. – Generell lassen sich über LoRaWan Daten für die Modellierung und Planung von Maßnahmen, deren Steuerung und Überwachung gewinnen, aber auch die Erfüllung von Nachweispflichten und die Wirksamkeitsmessung sind Einsatzfelder. Eine Reihe von umliegenden Gemeinden nutzen LoRaWan bereits.
Viele Fragen wurden von den Anwesenden gestellt, und die rege Diskussion zeigte, dass dieses Thema eine breite Resonanz findet. Der Bad Vilbeler FDP Stadtverordnete Joachim Pfeil hob hervor, dass es wichtig sei, jetzt die Weichen in Bad Vilbel zu stellen, um die Potentiale dieses Systems für die tägliche Arbeit in der Verwaltung zu nutzen. „Bad Vilbel muss schneller auf dem Weg zur Smart City werden.“ Anja Nina Kramer wies darauf hin, dass auch die Öffentlichkeit Zugang zu den Daten z.B. aus den Grundwassermessstellen bekommen müsse, die ja mit öffentlichen Mitteln an vielen Stellen des Landes gewonnen würden. „Im Sinne von Open Source ist dies für die FDP ein wichtiges Anliegen und muss auch auf Landesebene erörtert werden, damit Kommunen wie Bad Vilbel diese Daten auf dem Weg zur Smart City nutzen können.“
Auf die Frage von Michael Rudolphi, ehemaliges Ortsbeiratsmitglied der FDP Heilsberg, nach den „einfach umzusetzenden Maßnahmen mit großer Wirkung“, lautete die spontane Antwort von Borg-Krebs: „Grundwasserpegelmessung“.
David Gaida, stellvertretender Vorsitzender der FDP Bad Vilbel, zeigte sich erfreut über die große Teilnehmerzahl und die angeregte Diskussion: „Besonders gefreut haben mich die vielen Fragen interessierter Bürgerinnen und Bürger ohne Parteibuch, das parteiübergreifende Interesse und auch der interkommunale Austausch mit Vertretern aus Karben! In diesem Jahr planen wir noch zwei weitere FDP vor Ort Veranstaltungen zu spannenden Themen.“