FDP fordert Impfanstrengung für Bad Vilbel – Der Wetteraukreis übersieht mal wieder die Quellenstadt

So ändern sich innerhalb von zwei Tagen die Zeiten. Am Dienstagabend wird im Bad Vilbeler Stadtparlament von allen anderen Fraktionen der FDP-Antrag auf Anwendung der 2 G-Regel für alle Kulturveranstaltungen in der Stadt abgelehnt, am Donnerstagabend verkündet der Ministerpräsident die 2G-Auflage für alle Veranstaltungen flächendeckend hessenweit. Aber nicht nur das. Bei der hohen und weiterhin ansteigenden Hospitalisierungsquote von derzeit knapp 5 gilt die Regel für alle Freizeit-, Kultur- und Sportveranstaltungen, Gastronomie sowie die körpernahen Dienstleistungen und Hotels. „Man könnte eine klammheimliche Freude angesichts der breiten Ablehnung des FDP-Antrags in der Stadtverordnetenversammlung empfinden. Aber es ist eher traurig, dass man aus parteipolitischem Egoismus die Anweisung von oben braucht, um vernünftige und der dramatischen Coronasituation angemessene Regelungen zu bekommen. Da muss man sich schon fragen, welches Verständnis von kommunaler Selbstverwaltung im Bad Vilbeler Parlament residiert“, äußert sich der Fraktionsvorsitzende der FDP Erich Schleßmann dazu.
Jetzt aber müssen nach Ansicht der FDP der Bürgermeister, die Sozialdezernentin und vor allem die Koalitionsparteien alles dafür tun, dass das einzig wirksame Gegenmittel gegen die Pandemie auch in der größten Stadt in der Wetterau massiv eingesetzt wird. Es geht um das Impfen.

Die Altersempfehlung der Impfkommission, die Impfauffrischung ab 70 ist sprunghaft auf 18 Jahre abgesenkt worden. Das wird einen Run auf die Arztpraxen lostreten. Der Ministerpräsident weiß, dass das in den Praxen trotz allen Engagements bei weitem nicht alleine gestemmt werden kann. Die sieben mobilen Impfzentren im Kreis, die gerade auch nicht für Bad Vilbel vorgesehen sind, werden ebenfalls nicht reichen, dem Impfbedarf nachzukommen. Dies kritisiert die FDP im Kreistag bereits überaus deutlich.

Gerade im Sozialdezernat sollte jetzt nachgewiesen werden, dass auch neue Besen gut kehren. Es war der ehemalige FDP Sozialdezernent Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn, der in einer ähnlichen Situation die Idee mit dem ehrenamtlichen Fahrdienst in die damaligen Impfzentren Gießen und Büdingen hatte und gemeinsam mit dem Seniorenbüro umgesetzt hat. Vor allem die SPD Dezernentin und ihren Referenten fordert die FDP auf, jetzt für ausreichende Impfgelegenheiten (Erst-, Zweit- und Auffrischunngsimpfungen) in Bad Vilbel zu sorgen, natürlich gemeinsam mit den Hausärzten. „Nur durch eine große und schnelle Kraftanstrengung kann die Pandemie eingedämmt werden!“, fordert die FDP-Fraktion.