Sonderprogramm der Landesregierung auch für Vilbeler interessant

11.09.2012

Bauamtsleiter Erik Schächer lobt Aktion für energiesparende Umwälzpumpen

Die Hessische Landesregierung fördert in den Jahren 2012 und 2013 den Ersatz von 10.000 Heizungsumwälz- und Trinkwasserzirkulationspumpen in Ein- und Zweifamilienhäusern durch stromeffiziente Geräte. Dafür stellt das Umweltministerium unter der Leitung von Lucia Puttrich 1 Millionen Euro bereit. „Mit 100 Euro pro Pumpe wird den Bürgerinnen und Bürgern beim Stromsparen und steigern gleichzeitig die Effizienz der Heizungsanlage geholfen. Eine lobenswerte Idee auch für alle Besitzer von Ein- und Zweifamilienhäusern in Bad Vilbel“, findet der Bauamtsleiter der Quellen- und Festspielstadt, Erik Schächer. „Ich wünsche mir, dass viele Vilbeler dieses einfache und schöne Förderprogramm in Anspruch nehmen, die Pumpen austauschen und die Förderung in Anspruch nehmen.“ Der Antrag kann seit Anfang des Monats formlos per Fax, E-Mail oder Telefon an die Hessische Energiesparaktion gestellt werden.

Umwälzpumpen in der Heizungsanlage sorgen für die Wasserzirkulation durch Rohre in unsere Heizkörper und Wasserhähne. Alte Pumpen laufen in der Heizperiode 24 Stunden am Tag. Mehr als 5.000 Betriebsstunden kommen so im Jahr zusammen. Für ein normales Einfamilienhaus reicht eine Pumpe mit 3 bis 20 Watt elektrischer Pumpenleistung. Viele Heizungsanlagen sind aber noch mit Pumpen mit einer Leistung von 60 bis 130 Watt ausgestattet. „Die alten Pumpen vergeuden teuren Strom und erzeugen einen unnötig hohen Druck in den Rohrleitungen. Strömungsgeräusche und pfeifende Ventile sind die Folge“, ergänzte Werner Eicke-Hennig, Leiter der „Hessischen Energiesparaktion“. Die Einsparung durch den Einbau einer neuen Stromsparpumpe liegt pro Einfamilienhaus bei 300 bis 400 kWh im Jahr. „Das sind 1.600 Euro über die fünfzehnjährige Lebensdauer“, so Eicke-Hennig.

Durch die Installation stromeffizienter Umwälzpumpen können erhebliche Stromeinsparpotenziale genutzt werden. In einem Einfamilienhaus lässt sich beispielsweise der Stromverbrauch auf diese Weise um 10 bis 20 Prozent reduzieren. Über 1 Million zu große Heizungspumpen arbeiten in hessischen Heizungskellern. Diese Stromgroßverbraucher können durch moderne Stromsparpumpen ersetzt werden. Die Stromeinsparung beträgt bis zu 90 Prozent. Die Umrüstkosten machen sich in 4 bis 6 Jahren wieder bezahlt. „Moderne Pumpen haben noch einen Nutzen: Sie können auch das lästige Pfeifen an den Thermostatventilen beseitigen, da sie nachts weniger Druck im Rohrnetz aufbauen“, so die Ministerin

„Je Gebäude kann die Installation von bis zu 2 Umwälzpumpen gefördert werden“, teilt Ministerin Lucia Puttrich mit. Gefördert wird ausschließlich der Einbau von hocheffizienten Heizungsumwälz- und Trinkwasserzirkulationspumpen. Als besonders effiziente Umwälzpumpen gelten Pumpen, die die Bedingungen des freiwilligen Energielabels der Klasse A der Pumpenhersteller erfüllen. Eine Liste besonders effizienter Pumpen ist unter www.bafa.de (Energie/Erneuerbare Energien/Wärmepumpen) veröffentlicht. Es wird daher nur der Einbau von neuen Pumpen gefördert, die in dieser Liste aufgeführt sind. Die Installation der hocheffizienten Pumpe muss durch einen Fachbetrieb des Sanitär-, Heizungs- und Klimahandwerks erfolgen. Das Sonderprogramm „10.000 hocheffiziente Heizungsumwälzpumpen“ tritt am 4. September 2012 in Kraft. Es endet, wenn die bereitgestellten Fördermittel ausgeschöpft sind, spätestens aber mit Ablauf des 31.12.2013.

Weitere Informationen zum Förderprogramm gibt es auf der Seite www.energieland.hessen.de oder auf der Internetseite der Hessischen Energiesparaktion unter www.energiesparaktion.de.

Beispiel Heizungsumwälzpumpe: 380 kWh Stromeinsparung pro Einfamilien- oder Reihenhaus bedeuten 95 Euro Stromkosteneinsparung im Jahr und 1.600 Euro Stromkosteneinsparung über 15 Jahre Pumpenlebensdauer (mit 3 Prozent Strompreissteigerung im Jahr und 25 Cent/kWh heute). Nach 4 bis 6 Jahren hat sich die Pumpe (Austauschkosten 400 bis 500 Euro) bezahlt gemacht. Über 15 Jahre betrachtet, sparen Sie weitere 1.200 Euro.

Hintergrund: Heizungsumwälzpumpen befördern das von einer zentralen Heizungsanlage erwärmte Heizwasser zu den Heizkörpern eines Gebäudes, dort wird die Heizwärme an die Räume abgegeben, anschließend wird das Heizwasser zurück zum Wärmeerzeuger transportiert. Trinkwasserzirkulationspumpen lassen das Trinkwarmwasser im Haus vom Speicher zu den Zapfstellen zirkulieren.