Hessentag in Bad Vilbel – Chance vertan

27.08.2014

Bad Vilbel – „Nach zahlreichen Gesprächen mit politisch Verantwortlichen, mit Vereinsvertretern und Unternehmern in der diesjährigen Hessentagstadt Bensheim bedauere ich umso mehr, dass wir in der Quellenstadt den Schritt hin zum Hessentag nicht gewagt haben“. Mit diesen Worten kommentierte der heimische FDP-Landtagsabgeordnete und Fraktionschef im Bad Vilbeler Stadtparlament Jörg-Uwe Hahn die zahlreichen Reaktionen, die nach dem Hessentag 2014 aus der Bergstraße gekommen seien. Hahn erinnerte daran, dass nach einem April-Scherz der Frankfurter Neuen Presse er und andere heimische Politiker die Diskussion aufgenommen hatten, den Hessentag 2015 in Bad Vilbel abzuhalten. „Das Verfahren, damals bewusst von FDP und CDU sehr transparent und offen angelegt, führte zu dem Ergebnis, dass Bad Vilbel keine Bewerbung als Hessentagstadt 2015 abgegeben hat. Dieses haben wir Liberale natürlich zu akzeptieren. Andererseits muss aber auch eine derartige Entscheidung hinterfragt werden können“, so der kurstädtische Liberale weiter.
Wichtigste Botschaft aus Bensheim sei, dass das „Wir-Gefühl“ erheblich gesteigert wurde. Dieses hätten nicht nur, so Hahn weiter, die politisch Verantwortlichen im Rathaus und die Vertreter der Parteien gesagt. „Besonders erfreut hat es mich, dass zum Beispiel die Karl-Kübel-Stiftung, aber auch die Kirchengemeinden deutlich hervorgehoben haben, dass durch die Vorbereitung, aber natürlich auch die Durchführung des Hessentages die Bevölkerung in Bensheim viel enger zusammengekommen ist“.


So sei zum Beispiel die Neuauflage des Präventionshandbuches der Stadt als „Abfallprodukt“ auch weiterhin nachhaltig vorhanden, viele Verbände und Vereine hätten durch die Kombination der ehrenamtlichen Tätigkeit viel enger zusammen gefunden.
Besonders erfreut seien die Kirchen gewesen. So habe die katholische Kirche Sankt Georg mit vielen Angeboten der Altstadt sich präsentieren können. „Der Hessentag hat der katholischen Kirche die Gelegenheit gegeben, sich als spirituell, künstlerisch und gastfreundlich zu präsentieren“, erklärte Gregor Knop als Leiter des Organisationsteams gegenüber den Medien.
Hahn hatte weiterhin nachgefragt, welche Folgen für die Stadtteile in Bensheim der Hessentag habe. Auch hier sei einmütige Auffassung, dass die Stadtteile einerseits durch ihre eigenständige Präsentation auf dem Hessentag Vorteile erlangt hätten. „Hier sei aber noch Potential nach oben, bei einer künftigen Durchführung des Hessentages sollte man auch in den Stadtteilen mehr Veranstaltungen durchführen“, ist das Ergebnis der Recherchen des FDP-Politikers Jörg-Uwe Hahn.
„Der Zug Hessentag 2015 ist schon lange abgefahren. Häufig wird, insbesondere von der SPD vergessen, dass hohe Infrastrukturzahlungen nach Bad Vilbel gekommen wären. Wetzlar hat nach Auskunft des Oberbürgermeisters Wolfram Dette einen knapp zweistelligen Millionenbetrag an zusätzlichen Investitionsmitteln von dem Land, der Bundesbahn und anderen erhalten. Vielleicht überlegen wir Vilbeler es uns, in vier, fünf Jahren noch einmal einen Anlauf für einen Hessentag in der Quellen- und Festspielstadt durchzuführen“, ist der Wunsch des FDP-Politikers Hahn.