Hahn wirbt für Städtepartnerschaft mit Ichinoseki – Antrittsbesuch des Generalkonsul Japans
Wiesbaden/Bad Vilbel – Der heimische FPD-Landtagsabgeordnete und Staatsminister der Justiz, für Integration und Europa, Jörg-Uwe Hahn, hat den Antrittsbesuch des neuen japanischen Generalkonsuls Hideyuki Sakamoto genutzt, um auch für eine weitere Städtepartnerschaft zwischen seiner Heimatstadt Bad Vilbel und einer japanischen Stadt zu werben. „Es ist üblich, dass ein Generalkonsul nach seiner Ankunft einen Antrittsbesuch bei der Hessischen Landesregierung durchführt. Als stellvertretender Ministerpräsident und Minister für Europa habe ich häufig die Ehre, diese Besuche für die Landesregierung zu gestalten. So ist es protokollarisch normal, dass vier Monate nach seiner Ankunft in Hessen der neue japanische Generalkonsul Hideyuki Sakamoto mich in Wiesbaden im Justizministerium besucht hat“, stellte der heimische Landtagsabgeordnete und Staatsminister gegenüber der Presse in Bad Vilbel fest.
Anlässlich dieses Gespräches wurden natürlich die langen und intensiven Beziehungen zwischen Japan und Hessen beredet. Nur selten sei, so Hahn weiter, bekannt, dass 150 Jahre Freundschaft zwischen Deutschland und Japan im vergangenen Jahr gefeiert wurden. Japan und das damalige Preußen unterzeichneten am 24. Januar 1861 in Edo (heute: Tokio) einen Freundschafts- und Handelsvertrag. Inhalt dieses Vertrages war neben den üblichen Vereinbarungen auch eine Entwicklung des bürgerlichen, japanischen Rechts und des Handelsrechts mit Hilfe deutscher Fachleute. Nach deutschem Vorbild wurde 1888 eine Kommunalverwaltung in Japan aufgebaut und 1889 wurden in der japanischen Verfassung starke Teile der Verfassung Preußens übernommen. „Besonders interessant finde ich, dass bereits 1871 Hessen in die Beziehungen eingeplant war, da das erste Papiergeld, der Jen, für das „damals neue Japan“ nach technischer Prüfung durch speziell nach Hessen entsandte Fachleute auf Wunsch der japanischen Regierung in Frankfurt entworfen und in der Frankfurter Präzisionsdruckerei Dondorf & Naumann gedruckt wurde.“
Der heimische FDP-Stadtverordnete Hahn erinnerte in dem Gespräch mit Generalkonsul Sakamoto daran, dass sich vor zwei Jahren nach den Katastrophen von Fukushima in Bad Vilbel spontan eine Gruppe gebildet habe, die eine Städtepartnerschaft eingehen wolle. „Damals wie heute ist die Idee, dass einerseits die Bad Vilbeler Bürgerschaft hier ihre Anteilnahme an den Opfern des Erdbebens, der Flutkatastrophe und danach auch der Reaktorkatastrophe in Fukushima deutlich machen wollte. Wir sind deshalb sehr gerne bereit, im Zuge einer Städtepartnerschaft zwischen Bad Vilbel und Ichinoseki die Verbundenheit weiter zu dokumentieren“, so die Worte Hahns gegenüber dem japanischen Konsul. Sakamoto erinnerte seinerseits daran, dass es eine Reihe von freundschaftlichen und partnerschaftlichen Beziehungen zwischen hessischen Städten und Kommunen und japanischen geben würde. So gäbe es eine Städtepartnerschaft von Linden mit Warabi, von Spangenberg mit Obihiro, von Offenbach mit Kawagoe und von Hanau mit Tottori. „In dem Gespräch waren sich der japanische Konsul und ich einig, dass wir beiderseits die Bestrebungen des Partnerschaftsvereins in Bad Vilbel mit großem Engagement weiter unterstützen werden“, so Hahn.