Hahn: „Haus des Jugendrechts auch für Bad Vilbel und Karben“

Wetteraukreis – Über die Arbeit der Polizeistation in Bad Vilbel hat sich der heimische FDP-Landtagsabgeordnete und Staatsminister der Justiz, für Integration und Europa, Jörg-Uwe Hahn und der Bad Vilbeler FDP-Kreisvorsitzende Raimo Biere in einem Gespräch mit dem EKHK Torsten Werner als Leiter der Polizeistation und den wichtigen Leitungsbeamten informiert. Danach konnten die beiden Liberalen beruhigt zur Kenntnis nehmen, dass sich sowohl die Kriminalitätsentwicklung wie auch die Aufklärung bekannter Straftaten in den Städten Bad Vilbel und Karben auf alle Fälle im Mittelfeld befänden. So sei eine erheblich geringere Kriminalität in Bad Vilbel und Karben, wenn man dieses zum Beispiel mit Friedberg oder Bad Nauheim vergleicht. Leider sei die Aufklärungsquote beider Kommunen in der südlichen Wetterau leicht unter dem Durchschnitt, was sicherlich an der Deliktstruktur mit einem überproportional Hohen Anteil an Straßenkriminalität liegt.

Besonderer Schwerpunkt des Gesprächs war in diesem Zusammenhang die Kriminalität von Jugendlichen. EKHK Torsten Werner macht deutlich, dass zum einen präventive Arbeit in der südlichen Wetterau noch verstärkt werden könne. Es sei bereits sehr lobenswert, dass mit Herrn PHK Frank Hartweg ein „klassischer Schutzmann zum Anfassen“ in der Dienststelle in Karben arbeiten könne. „Wir legen großen Wert darauf, dass „Schutzmann Hartweg“ genügend Zeit und Einsatzmöglichkeiten hat, um als besonderer Ansprechpartner in Karben zur Verfügung zu stehen. Wir spüren, dass dieses präventive Wirkungen hat, darüber hinaus hat es das (entfernen: subjektive) Sicherheitsgefühl der Bürger erhöht“, machte der Leiter der Polizeistation deutlich. In Bad Vilbel begrüße man sehr, dass der Gesprächskreis Prävention sich nunmehr wieder intensiver in die Arbeit einbringe und auch eine entsprechende größere Veranstaltung Ende September durchführe. Hessens Justizminister Hahn konnte in diesem Zusammenhang darauf hinweisen, dass zu dem Präventionstag der Stadt Bad Vilbel auch eine führende Vertreterin des Hessischen Justizministeriums mit einem Vortrag beitragen würde. „Wenige wissen, dass nicht der Innenminister, sondern der Justizminister für die Präventionsarbeit zuständig ist“, hob Hahn hervor.

Besondere Bedeutung in diesem Gespräch hatte die Frage, ob nicht das im Norden von Frankfurt geplante zweite „Haus des Jugendrechts“ auch für Bad Vilbel zuständig sein sollte. Die Leitung der Bad Vilbeler Polizeistation machte zu Recht darauf aufmerksam, dass Jugendkriminalität in Bad Vilbel und Frankfurt vergleichbar seien, sie zum Teil sogar dieselben Ursachen hätten. Hahn erläuterte den Anwesenden, dass er gemeinsam mit dem hessischen Innenminister Boris Rhein plane, neben dem vor zwei Jahren in Frankfurt-Höchst eröffneten Haus des Jugendrechts eine zweite Einrichtung im Norden Frankfurts noch in diesem Jahr zu installieren. „Sinn ist es, dass Staatsanwaltschaft, Polizei, spezialisierte Jugendgerichtshilfe und die Täter-Oper-Ausgleichsstelle eng und vertrauensvoll zusammenarbeiten. Dieses kann am Besten in einem Gebäude geschehen, so dass nicht mehr die Akten von Behörde zu Behörde, sondern der vermeintliche Täter von Polizei zu Staatsanwaltschaft und von dort zur Gerichtshilfe gebracht werden kann. Das spart nicht nur Zeit, sondern es macht dem Jugendlichen auch deutlich, dass der Staat seine Verhaltensweisen nicht akzeptiert und deshalb auch ein entsprechendes schnelles „Urteil“ sprechen werde.“

Abschließend hoben die Liberalen hervor, dass für sie Sicherheitspolitik ein wesentlicher Bestandteil eines funktionierenden Rechtsstaates sei. „Und dabei gilt der alte Satz, dass die Sicherheit zuhause im Ort besonders wichtig ist. Dieses gewährleistet zu einem großen Teil mit viel Erfolg die Polizeistation Bad Vilbel“, so Hahn und Biere abschließend.