Fwd: Pressemitteilung – FDP Bad Vilbel trifft Lahmeyer-Chef: „Kaum qualifizierter Nachwuchs“

24.10.2017

FDP Bad Vilbel trifft Lahmeyer-Chef: „Kaum qualifizierter Nachwuchs“
Ein Gespräch mit dem Geschäftsführer des in Bad Vilbel ansässigen Ingenieurunternehmens Lahmeyer International führten Dr. h. c. Jörg-Uwe Hahn, heimischer FDP-Landtagsabgeordneter, und Thomas Reimann, Vorsitzender der Bad Vilbeler Freien Demokraten. Martin Seeger, der seit vergangenem Jahr den Vorstand von Lahmeyer leitet, empfing die Gäste gemeinsam mit seinem für Deutschland zuständigen Kollegen German Halcour, beide Diplom-Ingenieure. Im Dialog ging es unter anderem um den für das Unternehmen spürbaren Fachkräftemangel, um die zunehmende Internationalisierung der Lahmeyer-Gruppe sowie um den Standort Bad Vibel.
„Im Vergleich zum Stand vor zehn Jahren bedienen wir heute ein breiteres Feld an geografischen Märkten, wobei wir unser Leistungsspektrum beibehalten haben“, fasst Seeger zusammen. Während man in Deutschland hauptsächlich Infrastruktur und Hochbau-Projekte umsetze, liege der Schwerpunkt global gesehen im Bereich Energie und Wasser. „Im Hydrobereich sind wir gemeinsam mit unserer Muttergesellschaft Tractebel (ENGIE) aus Brüssel zum weltweiten Marktführen avanciert. Unser Unternehmen plant und realisiert beispielsweise Wasserkraftwerke, Staudämme und hydraulische Bauwerke wie Schleusen und Pumpstationen. Bei solch großen Projekten kann die Vorbereitung schon mal fünf bis zehn Jahre in Anspruch nehmen“, erklärt Seeger. Aber auch kleinerer Aufträge wie einzelne Studien nehme sich Lahmeyer an. In insgesamt mehr als 100 Ländern sei man alles in allem geschäftlich tätig, viele davon im nahen und mittleren Osten sowie in Afrika und Asien. Aufgrund des sich verändernden Energiemarkts seien die Leistungen von Lahmeyer dennoch nicht ganz identisch geblieben: „Das Thema Kohleenergie macht der gesamten Branche zu schaffen, durch den Umbruch ist viel Geplantes schlicht weggefallen. Als Lahmeyer International werden wir daher in Zukunft keine Kohleprojekte mehr verfolgen.“
Auf Nachfrage von Hahn versicherte Seeger, dass das Unternehmen auch langfristig dem Standort Bad Vilbel erhalten bleiben werde. Viele Kollegen seien in der direkten Umgebung angesiedelt, die infrastrukturelle Anbindung sei zudem exzellent. Man wolle „den Wandel auch weiterhin von hier begleiten“, formulierte Seeger. Als Bad Vilbeler merkte Hahn an: „Offensichtlich ist die Quellenstadt nicht nur aufgrund des Beinamens der optimale Planungsort für wasserenergetische Großprojekte.“
Den Berichten des Deutschland-Chefs Halcour zufolge sei die Lage auf dem Personalmarkt hingegen „katastrophal“. Es würden kaum noch qualifizierte Jugendliche ausgebildet, hier sehe man die Politik in der Verantwortung. Reimann pflichtete bei, dass eine Bildungsreform einem Mondfahrprojekt für Deutschland gleiche: „Als Freie Demokraten ist unsere Vision, die weltbeste Bildung in unserem Land zu ermöglichen. Denn letztlich hängt auch unser wirtschaftlicher Erfolg davon ab, zu dem Lahmeyer wesentlich beiträgt. Darum fordern wir mehr Wettbewerb im Hochschulwesen. Innovative Bildungskonzepte wie beispielsweise das StudiumPlus der THM dienen sowohl den Studierenden als auch den Unternehmen.“