Fwd: FNF : es gibt auch eine andere, westliche Türkei
Die Türkei ist in sich sehr zerrissen
Auf einer Veranstaltung der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, die auf Einladung des heimischen FDP-Politikers Dr. h. c. Jörg-Uwe Hahn im Golfhotel Lindenhof stattgefunden hat, hat sich Herr Dr. Hans-Georg Fleck, Beauftragter der FNS in Istanbul und Ankara, für eine differenzierte Beurteilung der Lage in der Türkei ausgesprochen. Fleck machte deutlich, dass sich 48 % der Wähler gegen das Referendum ausgesprochen haben. „Diese Menschen bilden für mich die andere Türkei, die für westliche Werte, für Rechtstaat, für Meinungsfreiheit und gegen die Alleinherrschaft einer Person steht. Es ist unsere Aufgabe, auch aus Deutschland heraus, diese Kräfte weiterhin zu unterstützen und ihnen deutlich zu machen, dass wir die Türkei wegen ihres sich zum Alleinherrscher entwickelnden Präsidenten nicht aufgeben.“
So appellierte der liberale Stiftungsvertreter vor cal 80 Gästen dafür, die Kontakte zwischen Deutschland, sei es auf kommunaler oder Landes- und Bundesebene, und der türkischen Seite aufrecht zu erhalten. In diesem Zusammenhang lobte Dr. Fleck das Engagement der ehemaligen FDP-Landesminister Dr. h. c. Jörg-Uwe Hahn und Nicola Beer, die als erste politisch Verantwortliche eine Landespartnerschaft zwischen Hessen und der Region Bursa im Jahre 2010 ermöglicht haben. „Nutzen Sie bitte diese Kontakte, fahren Sie nach Bursa und laden Sie aus der Zivilgesellschaft viele türkische Bürger ein, damit der Gesprächsfaden nicht abbricht“, stellte Dr. Fleck weiterhin fest.
Die ebenfalls anwesende Spitzenkandidatin der FDP-Hessen für die Bundestagswahl, Nicola Beer, machte andererseits aber deutlich, dass sich die deutsche und die europäische Politik nicht länger von dem türkischen Präsidenten „an der Nase herumführen“ lassen dürfe. Wenn deutsche Bundestagsabgeordnete ihre Soldaten nicht mehr besuchen dürfen, wenn europäische Gelder in die Türkei fließen unter der Behauptung, man wolle den Beitrittsprozess der Türkei in die EU weiter unterstützen, so zeige dies eine nicht mehr nachvollziehbare Art von Überheblichkeit der türkischen Regierung.
Für den heimischen Freien Demokraten Jörg-Uwe Hahn ist es wichtig, dass auch die türkische Community in Hessen sich engagiert für einen weiteren Verständigungsprozess einsetzt. „Ich bin deshalb sehr dafür, dass wir aus dieser türkischen Community in Hessen gemeinsam mit deutschen Unternehmern und Wissenschaftlern Ende Oktober in unsere Partnerregion nach Bursa reisen, um die Gesprächsfäden wieder aufzunehmen. Ich möchte die andere Türkei unterstützen, ich möchte nicht die „neue Türkei“ wie sie Erdogan predigt, “ so Hahn.