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29.08.2017

Lamsbdorff besucht Europäische Schule Rhein-Main: „We learn Europe“
Der freidemokratische Europaabgeordnete und Vizepräsident des Europäischen Parlaments, Alexander Graf Lambsdorff, hat auf Einladung des heimischen FDP-Landtagsabgeordneten Dr. h. c. Jörg-Uwe Hahn die Europäische Schule Rhein-Main (ESRM) in Bad Vilbel besucht. Mit Direktor Tom Zijlstra und Co-Direktorin Gitta Lotz diskutierten die liberalen Politiker das Modell des Europäischen Abiturs (EB). Ebenfalls anwesend waren der Wetterauer FDP-Kreisvorsitzende Jens Jacobi, der Vorsitzende der freidemokratischen Kreistagsfraktion Peter Heidt, die Kreistagsabgeordnete Regine Feyl sowie die beiden FDP-Ortsvorsitzenden aus Bad Vilbel und Karben, Thomas Reimann und Oliver Feyl.
Ganze 52 verschiedenen Nationalitäten versammelten sich unter den rund 1500 Schülern der ESRM, berichtete Zijlstra. Auch innerhalb des Netzwerks der Europäischen Schulen nehme die ESRM einen einzigartigen Stand ein: „Die ersten Europäischen Schulen sind in den 1950er-Jahren auf Initiative von Mitarbeitern der Europäischen Kommission, die ihre Kinder mit europäischen Werten aufziehen wollten, in Luxemburg und Brüssel entstanden. Zentrale Merkmale sind bis heute die Mehrsprachigkeit und die vorurteilsfreie Persönlichkeitsbildung. Mittlerweile existieren europaweit 28 solcher Einrichtungen, wobei sich die ESRM dadurch von allen anderen unterscheidet, dass sie für alle Kinder offen ist. Die übrigen Europäischen Schulen akzeptieren jährlich lediglich eine geringe Anzahl institutionsfremder Kinder der sogenannten ‚Kategorie III‘. Hier bei uns gibt es so etwas nicht“, erklärte Zijlstra. Als anerkannte Ersatzschule erhält die ESRM Landesmittel, weshalb die einzelnen Plätze zu vergleichsweise niedrigen Kosten angeboten werden können.
Die Dauer der weiterführenden Bildung an den Europäischen Schulen beträgt sieben Jahre. Danach erhalten die Schüler das „Europäische Baccalauréat“, mit dem sie sich an allen Hochschulen und Universitäten der EU bewerben können – was noch nicht überall reibungslos klappt. „Durch den deutschen Bildungsföderalismus müssen die Bundesländer jeweils einzeln zwischenstaatliche Anerkennungsverträge aushandeln. Im eigenen Familienkreis haben wir erlebt, dass manche deutsche Universitäten mit dem EB noch wenig anzufangen wissen. Hier ist bessere Informationsarbeit zu leisten, damit der geniale Gedanke der Europäischen Schulen auch praktisch einfacher verfängt“, forderte Lambsdorff. Hahn verteidigte das föderale Bildungssystem und mahnte das Konnexitätsprinzip an, das vom Bund nicht immer eingehalten werde. Auch er sprach sich für eine direkte Anerkennung des EB aus: „Ich werde mich dafür einsetzen, dass die FDP auf den entsprechenden politischen Ebenen durchsetzt, das EB als eine Ankreuzoption für Bildungsabschlüsse in den Bewerbungsformularen der Universitäten vorzumerken. Neben dem ‚inländischen‘ und dem ‚ausländischen‘ muss dort zukünftig auch das ‚europäische Abitur‘ stehen.“
Hahn selbst habe eine zentrale Rolle dabei gespielt, das Projekt ESRM in Bad Vilbel vorzubereiten und umzusetzen, so Zijlstra. Als damaliger Europaminister habe er die entscheidenden politischen Weichen im Land und in Bad Vilbel mit lediglich einer Hand voll weiteren Personen gestellt. Als zweiter hessischer Standort neben der Europäischen Schule in Frankfurt zunächst unvorhersehbar, sei die ESRM seit ihrer Eröffnung 2012 einen überaus erfolgreichen Weg gegangen: „Die Schüler kommen aus allen Himmelsrichtungen, aber der größte Anteil stammt aus Bad Vilbel und Frankfurt. Wir haben uns etabliert und über die vergangenen Jahre unsere Kapazitäten voll ausgefüllt“, resümiert Lotz.