Freund-Hahn: „Wir kümmern uns darum“ – Erste Wohnungen für Flüchtlinge schon im Dezember bezugsfertig
Die Stadt Bad Vilbel will sich der aktuellen Lage der Welt nicht verschließen und voraussichtlich bereits Ende des Jahres Flüchtlingen eine Zuflucht bieten. Die Vorbereitungen dafür laufen bereits intensiv. „Bad Vilbel war schon immer ein sicherer Anlaufpunkt für Menschen, die aus ihrer Heimat vertrieben wurden oder diese aus Angst vor Leib und Leben verlassen mussten. Die Aufnahme von Heimatlosen ist Teil unserer Stadtgeschichte und hat diese nachhaltig positiv geprägt. Wir kümmern uns nun ganz konkret darum, wieder Flüchtlinge aufnehmen zu können. Dazu werden in der Frankfurter Straße 48 derzeit Räumlichkeiten bezugsfertig renoviert, um für diese Menschen Unterbringungsmöglichkeiten und einen sicheren Zufluchtsort gewähren zu können“, so Bad Vilbels Sozialdezernentin, Heike Freund-Hahn.
In der städtischen Liegenschaft werden nun zwei Etagen des Hauses dafür umgebaut. Dabei werden aus den bisherigen eher größeren Räumen nun durch Zwischenwände mehrere kleinere Zimmer abgetrennt. Jede Etage wird aus zwei Doppelzimmern und einem Einzelzimmer bestehen. Jede Ebene verfügt jeweils über eine gemeinsame Küche und ein Gemeinschaftsbad, dass dann von bis zu 5 Personen genutzt werden kann. „Arbeiten bei der Elektrik, dem Einbau von zusätzlichen Türen und der Verlegung der Küchenböden werden aktuell fertig gestellt. Wir gehen daher von einer Bezugsmöglichkeit von Anfang Dezember aus, die wir dem Wetteraukreis bereits gemeldet haben. Dieser wird dann die Zufluchtssuchenden zuteilen“, sagt Jörg Heinz, Fachdienstleiter für Wohnungswesen der städtischen Verwaltung.
Hintergrund ist auch, dass der Kreisausschuss jüngst beschlossen hat, den einzelnen Kommunen des Wetteraukreises, entsprechend ihrer Größe und Einwohnerzahl, Flüchtlinge verbindlich zum Anfang des kommenden Jahres zuzuweisen. Die genaue Anzahl ist für die Städte und Gemeinden indes noch nicht bekannt. Die Stadtverordnetenversammlung Bad Vilbels hatte zudem fraktionsübergreifend und einstimmig den Magistrat darum gebeten, zu prüfen, welche Standorte die Stadt dem Wetteraukreis zur Unterbringung von Flüchtlingen anbieten könne.
„Wir möchten, dass in Bad Vilbel eine Willkommenskultur entsteht und die Menschen nicht ausgegrenzt, sondern eingebunden werden. Deswegen holen wir sie in die Mitte unserer Stadt. Mit der nahenden Fertigstellung der Wohnungen in der Frankfurter Straße ist dann ein erster wichtiger Schritt für immerhin 10 Personen getan. Ein weiterer Schritt wird dann die Fertigstellung von Unterbringungsmöglichkeiten in der Homburger Straße 66b sein“, ist sich Sozialdezernentin Freund-Hahn sicher.
In der Homburger Straße werden aktuell Wohnungen für bis zu 40 Personen bezugsfertig gemacht. Es erfolgen derzeit der Austausch von Heizungen und Umbaumaßnahmen aufgrund des Brandschutzes. Mit einer Fertigstellung der Arbeiten ist Anfang des kommenden Jahres zu rechnen.
Zudem begrüßt die Sozialdezernentin, wenn sich Bad Vilbeler Bürgerinnen und Bürger ehrenamtlich engagieren würden, um die Flüchtlinge willkommen zu heißen. „Wir wollen mit dem Wetteraukreis darauf hinwirken, dass die erwarteten Menschen aus Syrien und anderen Krisengebieten nicht als Probleme und Störenfriede gesehen werden. Um diese schnellstmöglich einzubinden, wird es alsbald eine Zusammenkunft mit diversen Vereinen, Kirchen und sozialen Trägern geben, um die Menschen nicht allein zu lassen Am 20. November treffen wir uns mit anderen Kommunen beim Wetteraukreis und wissen dann, welche Personen konkret nach Bad Vilbel kommen“, betonte Freund-Hahn. Jeder müsse in dieser Thematik seinen Beitrag leisten. Die Quellenstadt geht dabei einen ersten Weg.