FDP schlägt ‚Zukunftsstudie Verkehrswende für Bad Vilbel‘ vor

Das Nein zu Straßenbahn ist sehr vernünftig 

„Der Bau der Straßenbahntrasse stellt einen tiefgreifenderen Eingriff in den hiesigen Verkehrsraum dar als der viergleisige Ausbau der S-Bahnstrecke entlang der Kasseler Straße, der heute schon zu erheblichen Verkehrsstaus führt und sich auch auf die Fahrzeiten von Linie 30 und Vilbus auswirkt,“ erklärte der ehemalige Heilsberger FDP – Ortsbeirat Dr. Michael Rudolphi direkt nach der Bürgerversammlung.

Das Fazit für die FDP Bad Vilbel lautete deshalb: „Die Nutzenermittlung ist äußerst spekulativ, nicht nachvollziehbar und vernachlässigt die Auswirkungen auf den innerstädtischen Verkehr,“ ergänzte der Stadtverordnete  Joachim Pfeil in der umfassenden Stellungnahme zu der Bürgerversammlung.

„ Warum denn nicht die Buslinie 30 beibehalten, den Fahrplantakt mit zunehmendem Fahrgastaufkommen verbessern und Busse mit umweltfreundlichem Antrieb, z.B. Wasserstoff oder re-Fuels, einsetzen.? Es lässt sich noch viel machen – für deutlich weniger Geld,“ war die politische Zusammenfassung der heimischen Freien Demokraten schon Mitte Mai.
„Wir freuen uns, dass unsere klare Aussage von der Koalition nunmehr auch geteilt wird und werden selbstverständlich entsprechende Anträge von CDU und SPD auch im Parlament unterstützen. Natürlich ist die Entscheidung gegen die Straßenbahn historisch, deshalb müssen besonders intensive Abwägungen vorgenommen werden. Das haben wir Liberale und jetzt auch die Koalition für Bad Vilbel vorgenommen und damit den Bürgern zunächst bei den Bauarbeiten, aber auch im laufenden Betrieb viel Ungemach erspart,“ so die beiden Vorsitzenden Julia Russmann (Fraktion) und Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn (Partei).

Mit dieser Grundsatzentscheidung ist das Thema aber weiterhin auf der Agenda. Deshalb werden die Liberalen nunmehr eine „Zukunftsstudie Verkehrswende in Bad Vilbel“  einfordern, in der fachlich fundiert eine Verkehrsprognose mit dem umfangreichen Bad Projekt und einem ausgebauten Quellenpark ausgearbeitet wird. Daran anschließend muss es dann Vorschläge einer intermodularen Verkehrspolitik mit Gehen, Fahrradfahren, Schienennutzung und öffentlichen wie privatem Nahverkehr geben. Und dazu gehören auch Umsteigemöglichkeiten mit Abstellplätzen zum Beispiel für Zweiräder, das Verknüpfen mit dem VilCar und eine umfassende Digitalisierung. „Bad Vilbel muss zu einer führenden Smart City für den Verkehr werden,“ so hatte schon Anja Nina Kramer im Bürgermeisterwahlkampf votiert.