FDP-Bad Vilbel besucht Hassia-Gruppe virtuell
SPD-Umweltministerin Schulze darf Mineralwasser und Leitungswasser nicht gegeneinander ausspielen
Trinkwasser- und die Mineralwassergewinnung auch künftig gut miteinander in den Einklang bringen
Der Vorsitzende und Spitzenkandidat der FDP Bad Vilbel für die Kommunalwahl dieses Jahres, Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn, hat zusammen mit Schatzmeister Roman Weishäupl und dem FDP-Verkehrsexperten Andreas Bauditz der Hassia-Gruppe einen virtuellen Firmenbesuch abgestattet.
Der 1864 gegründete Getränkehersteller mit Sitz in Bad Vilbel beschäftigt deutschlandweit rund 1400 Mitarbeiter und erwirtschaftete im Jahr 2020 einen Jahresumsatz von 277 Millionen Euro. Damit ist die Hassia-Gruppe der größte deutsche Markenanbieter alkoholfreier Getränke.
Geschäftsführender Gesellschafter Dirk Hinkel und Nachhaltigkeitsbeauftragte Laura von Flemming berichteten den Liberalen über aktuelle Schwierigkeiten, aber insbesondere aktuelle Ziele des Unternehmens und der gesamten Branche.
„Das Bundesumweltministerium um SPD-Ministerin Svenja Schulze fährt immer wieder Kampagnen gegen die Mineralwasserbranche, indem für den Konsum von Leitungswasser geworben wird. Auch die Getränkeflaschen unserer Branche wurden häufig zu Unrecht als umweltschädlich dargestellt“, zeigte sich Hinkel verärgert. Man habe in Deutschland ein einzigartiges Mehrwegsystem und auch ein Pflichtpfand für Einweggebinde. Deutsches Mineralwasser trage keineswegs zur Plastikvermüllung der Umwelt oder gar der Weltmeere bei.
„Mehrwegflaschen werden in unserem Unternehmen bis zu 50 Mal wiederbefüllt. 97% der PET-Flaschen werden zurückgeführt, recycelt und damit wiederverwertet“, so der Hassia-Geschäftsführer.
„Außerdem ist Wasser nicht gleich Wasser. Mineralwasser ist ein Naturprodukt und es wird nicht chemisch aufbereitet. Bevor ein Mineralwasser zugelassen wird, muss es einige Kontrollen überstehen. Leitungswasser hingegen ist ein industriell aufbereitetes Wasser, wird in der Regel mit diversen Chemikalien aufbereitet“, stellte Dirk Hinkel fest. Sicherlich sei Deutschlandweit die Leitungswasserqualität gut, doch die jeweiligen Wasserwerke übernähmen nur die Verantwortung bis zur Wasseruhr. Doch die letzten Meter bis zum Wasserhahn würden die Qualität des Wassers leider häufiger beeinträchtigen.
„Es gibt keinen Grund, beide Wässer gegeneinander auszuspielen. Viele Menschen in Deutschland schätzen das natürliche Lebensmittel Mineralwasser und decken damit einen großen Bedarf der für den Körper nötigen Mineralien. Mineralwasserflaschen haben eine sehr hohe Recycling- oder Wiederverwendungsquote, was aus ökologischer Sicht sehr begrüßenswert ist“, so der heimische FDP-Landtagsvizepräsident Hahn bei dem Gespräch.
„Nichts spricht dagegen, regionale und hochwertige Mineralwässer zu verzehren. Ob es unbedingt klug ist, Mineralwasser aus den Fidschi-Inseln, aber auch aus dem europäischen Ausland, einzufliegen und zu verzehren, ist eine andere Sache“, ergänzte Roman Weishäupl.
Laura von Flemming berichtete den Liberalen auch von den positiven Beiträgen für den Klimaschutz, welche die Hassia-Gruppe seit Jahren umsetze. „Wir nutzen an unseren Standorten beispielsweise ausschließlich Ökostrom und haben in sparsamere Anlagen und Techniken investiert. Wir wollen auch weiterhin Reduktionspotentiale ermitteln und nutzen. Die Zulassung vom synthetischen CARE-Diesel würden wir beispielsweise sehr begrüßen und können uns auch ein Pilotprojekt vorstellen. Unvermeidbare Emissionen kompensieren wir durch zertifizierte Klimaschutzprojekte“, so die Nachhaltigkeitsbeauftragte.
„Andere Staaten haben bereits Zulassungen für den CARE-Diesel erteilt. Leider zeigt sich die Bundesregierung in diesem Thema nicht technologieoffen“, bedauerte Andreas Bauditz.
Geschäftsführer Hinkel wies die FDP-Politiker auch auf eine weitere Problematik für die Mineralwasserbranche hin: „Durch die zunehmende Trockenheit wollen sich die Grundwasserversorger immer mehr unseren Mineralwasserressourcen nähern. In anderen Bundesländern wird bereits versucht, die Gesetzgebung für die Grundwasserversorger dahingehend zu optimieren.“ Hierdurch würden die Wasserrechte der Branche stark beschnitten werden. Der heimische MdL Hahn will sich in Wiesbaden für eine Unterstützung der Branche einsetzen und hat bereits die Landesregierung mittels einer Kleinen Anfrage im Hessischen Landtag um Stellungnahme zu dieser Thematik gebeten.
Für den FDP-Mann Jörg-Uwe Hahn Hahn ist klar, dass die Trinkwasser- und die Mineralwassergewinnung auch künftig gut miteinander in den Einklang gebracht werden müssten. „Der Klimawandel stellt uns alle vor riesige Herausforderungen. Wir spüren es Jahr für Jahr, dass sich das Klima negativ verändert. Es muss auch künftig die Trinkwasserversorgung sichergestellt sein. Dies darf aber nicht zu Lasten der Mineralwasserbranche gehen, es sind andere Lösungen gefragt.“