Bekommt Bad Vilbel Partnerstadt in Japan?

19.08.2011
VorgespraechJapan
Von links nach rechts: Konsul Konishi, Staatsminister Hahn, Stadträtin Freund-Hahn, Generalkonsul Shigeeda, FDP Ortsvorsitzender Kai König, FDP-Fraktionsvorsitzende Gesine Wambach und Bad Vilbeler Immobilienmaklerin Chiyoko Kern.

FDP hat erste Kontakte geknüpft – Bad Vilbel – Der Generalkonsul von Japan Toyoei Shigeeda hat am vergangenen Dienstag gemeinsam mit seinem Konsul Keisuke Konishi die Quellenstadt Bad Vilbel besucht. Auf Einladung der FDP traf er sich im Golfhotel mit dem FDP-Ortsvorsitzenden Kai König, der Fraktionsvorsitzenden Gesine Wambach, der ehrenamtlichen Stadträtin Heike Freund-Hahn, sowie dem Stadtverordneten und Hessischen Justiz-, Integrations- und Europaminister, Jörg-Uwe Hahn. Letzterer hatte wenige Tage nach der fürchterlichen Naturkatastrophe im Namen der Hessischen Landesregierung bereits die Anteilnahme an dem Leid und den Geschehnissen in Japan Herrn Generalkonsul Shigeeda in der Staatskanzlei in Wiesbaden übermittelt.

Grund dieses Gesprächs waren Überlegungen bei der FDP Bad Vilbel, die Möglichkeiten einer Städtepartnerschaft mit einer japanischen Kommune auszuloten. FDP-Chef König machte im Gespräch mit dem Generalkonsul deutlich, dass durch die fürchterlichen Ereignisse des Erdbebens, des Tsunamis und dem darauf folgenden Kraftwerkunglücks die Bad Vilbeler Liberalen erhebliche Anteilnahme genommen haben. Auch Dank der in Bad Vilbel wohnenden japanischen Bürgerinnen und Bürger sei man sehr schnell auf die Idee gekommen, eine Städtepartnerschaft anzudenken.

„Bad Vilbel hat bereits erfolgreiche Städtepartnerschaften in England und Frankreich und hat, sehr gute Erfahrungen Anfang der 70iger Jahre mit der Städtepartnerschaft von Huizen in Holland und natürlich auch mit Eldoret in Afrika gemacht. Es ist an der Zeit, dass wir nicht nur unsere Solidarität mit der japanischen Bevölkerung theoretisch deutlich machen, sondern auch praktisch in das Kennenlernen hereinkommen,“ hob König hervor. Fraktionschefin Wambach machte darüber hinaus deutlich, dass zwar erhebliche wirtschaftliche Verbindungen zwischen Japan und Hessen vorhanden seien, im Rhein-Main-Gebiet die zweitgrößte japanische Community in Deutschland lebe, man jedoch in der Quellenstadt über das „normale Leben normaler japanischer Familien“ in keinster Weise informiert sei. Deshalb, so Wambach gegenüber dem Generalkonsul weiter, suche man den Kontakt mit einer Stadt, die ungefähr dieselbe Größe wie Bad Vilbel habe, um im persönlichen Austausch von politisch verantwortlichen Vereinen und normalen Bürgern ein wechselseitiges Kennenlernen zu organisieren. Die ehrenamtliche Stadträtin Heike Freund-Hahn machte deutlich, dass man mit einem Austausch der Erfahrungen in der jeweiligen Stadtverwaltung mit sicherlich ähnlichen Problemen zum Beispiel im Bereich der Kinderbetreuung beginnen könne.

Generalkonsul Shigeeda hatte innerhalb weniger Tage die Möglichkeit gefunden, sich Bad Vilbel persönlich anzuschauen und sich einen ersten Eindruck zu verschaffen. Dabei machte er deutlich, dass ihm auch die vertrauensvolle und enge Zusammenarbeit mit der Hessischen Landesregierung und mit dem dafür zuständigen stellvertretenden Ministerpräsidenten Jörg-Uwe Hahn veranlasst habe, die Idee der Städtepartnerschaft aus Bad Vilbel mit nach Japan zu nehmen. „In ganz Deutschland gibt es derzeit ungefähr 30 Partnerschaften zwischen einer japanischen und einer deutschen Kommune. Diese Entwicklung könnten wir mit einer weiteren Partnerschaft von Bad Vilbel mit einer japanischen Kommune ausbauen,“ so die Worte von Generalkonsul Shigeeda gegenüber der liberalen Delegation.

Abschließend machten die Liberalen deutlich, dass sie gerne eine Partnerschaft mit einer Kommune eingehen würden, die Opfer der Naturkatastrophe geworden sind. „Wir können aber auch gut verstehen, dass gerade die Menschen in den hartbetroffenen Regionen derzeit keinen Sinn nach einer Städtepartnerschaft haben, so dass ich Herrn Generalkonsul sehr dankbar bin, dass er bei seinem Japanaufenthalt im Herbst die notwendigen Vorgespräche in seinem Heimatland losgelöst von diesem Wunsch durchführen möchte,“ fasste der heimische FDP Politiker Jörg-Uwe Hahn das Gespräch zusammen. Die FDP wolle nunmehr auch das Gespräch mit den anderen, im Stadtparlament vertretenen Fraktionen suchen, um eine möglichst breite Unterstützung für die Idee „Bad Vilbel sucht eine Partnerstadt in Japan“ zu finden.