Bauantrag der Wund-Gruppe nach 3 Jahren und 7 Monaten nicht komplett
Beim Bad des privaten Betreibers Wund Gruppe sind nach 3 Jahren und 7 Monaten die Bauanträge immer noch nicht komplett – was sagt das Politik und insbesondere den Bürgern?
Die verbindliche Antwort der Ersten Kreisbeigeordneten des Wetteraukreises, Birgit Weckler, auf eine umfangreiche Anfrage der FDP-Kreistagsfraktion hat ergeben, dass immer noch nicht alle notwendigen Unterlagen bei der Kreisbaubehörde vollständig eingereicht wurden. Zwar seien im Sommer 2024 weitere, vom Wetteraukreis als noch ausstehend gekennzeichnete Unterlagen zu dem Antrag vom Januar 2021 eingereicht worden, im Rahmen des Prüfungsverfahrens musste es jedoch zu erneuten Nachforderungen der Bauaufsicht kommen, die noch nicht vollständig erfüllt wurden.
„Was sagt das den politisch Verantwortlichen, aber noch mehr den Bürgern in Bad Vilbel? Hat die private Wund Gruppe nicht das nötige Know-how oder spielt man einfach auf Zeit?“, fragt deshalb der Vorsitzende der FDP-Kreistagsfraktion und Parteichef der Liberalen in Bad Vilbel, Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn. Er erinnerte daran, dass gerade die CDU-Politiker in der Quellenstadt vor der Sommerpause in einer Parlamentssitzung die hohe fachliche Qualität der Wund Gruppe hervorgehoben haben. „Wir Liberale haben damals schon an dieser Behauptung gezweifelt, und wir fühlen uns durch das weitere Handeln gegenüber dem Kreis leider mehr als bestätigt,“ so Hahn in einer Stellungnahme.
Natürlich wisse man, dass es sich um ein sehr umfangreiches Verfahren handele. So habe die Antwort aufgelistet, dass neben der Unteren Bauaufsichtsbehörde auch die Stadt Bad Vilbel, die Untere Naturschutzbehörde, der Vorbeugende Brandschutz, die Untere Wasserbehörde, Hessen Mobil, die Immissionsschutzstelle, das Gesundheitsamt, das Amt für Veterinärwesen und der Archäologische Denkmalschutz zu beteiligen seien. „Ein erfahrener Bauträger weiß das und muss sich daran halten, sonst kann es keine Genehmigung geben,“ stellt der Liberale trocken fest.
Besonders schwierig sei das Thema Energie, da die eigentliche Energieform nicht durch die Untere Bauaufsichtsbehörde genehmigt werden muss. Die Anlagentechnik muss jedoch geprüft werden. „Also muss man jetzt wissen, was man will. Diese Entscheidung ist wohl auch noch nicht getroffen,“ vermuten die Liberalen.
Eigentlich könne man sich keinen Reim auf das Verhalten der Wund Gruppe machen. Deshalb könne man auch kein Vertrauen in deren Aussagen setzen. „Eines ist klar: Ein Spatenstich in 2024 ist unrealistisch, die Bürger in Bad Vilbel warten also weiter auf ihr schon vor Jahren versprochenes Hallenbad,“ so Hahn abschließend.