Stadtentwicklung Bad Vilbels nach dem 2. Weltkrieg: Herkulesaufgabe bei FDP vor Ort

24.10.2024

Werner Groß: Wichtig sind insbesondere Grundstücke und Infrastruktur

In einer Veranstaltung aus der Reihe „FDP vor Ort“ hat der gebürtige Frankfurter Werner Groß, der seit 1968 in Bad Vilbel lebt, über die Entwicklung Bad Vilbels nach 1945 berichtet. Insbesondere war es das Hilfswerk der Evangelischen Kirche in Deutschland, das eine neue Stadt zunächst zwischen Frankfurt und Bad Vilbel zur „Sesshaftmachung der Ostflüchtlinge“ entwickeln wollte. „Auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz sollte zunächst ein eigenständiges Gemeinwesen für 5000 bis 6000 Menschen entstehen. Nach einigen Umplanungen wurde dann der Bad Vilbeler Stadtteil Heilsberg daraus, der heute etwa 6000 Einwohner beherbergt“, so Groß bei den Liberalen.

Damit war der Anstoß für eine rasante Entwicklung gelegt. Gab es 1945 gerade einmal 6200 Einwohner, so hatte sich die Zahl 15 Jahre später auf 14.000 mehr als verdoppelt.

Es kamen auch die Gebiete „Am Erzweg links“, „Auf dem Landgraben“ und „Auf dem Lattigkopf“ sowie weitere Arrondierungen auf dem Niederberg hinzu, zählte der ausgebildete Planungsexperte und Geodät Groß auf.

Eine besondere Herausforderung sei es schon immer gewesen, umfangreiche Grundstücke zu finden und diese auch bezahlen zu können. Auch sei das Thema Infrastruktur, einschließlich Schulen, immer zu beachten gewesen. „1960 wurde auf dem Heilsberg die Ernst-Reuter-Schule, 1965 die John-F.-Kennedy-Schule und das Georg-Büchner-Gymnasium errichtet.“

Groß erinnert auch an die Probleme, den Heilsberg an die Kläranlage anzuschließen. „Die ursprüngliche Idee, die Abwässer mit Sickergruben zu beseitigen, war schon damals nicht mehr zeitgemäß.“ Er bemängelte, dass bei der Planung die Breite von zentralen Straßen wie „Am Hang“ unterschätzt wurde. Dies erschwere eine moderne Sanierung erheblich.

Der stellvertretende FDP-Chef Joachim Pfeil, der Stadtverordnete Michael Holzapfel und der Heilsberger FDP-Ortsbeirat Daniel Saam fühlten sich an die heutigen Aufgaben, zum Beispiel im Zusammenhang mit dem Quellenpark, erinnert. „Auch heute müssen wir einen neuen Kindergarten und eine Grundschule mit zahlreichen Sportanlagen zur Verfügung stellen!“

v.l.n.r.: Michael Holzapfel, Daniel Saam, Werner Groß und Joachim Pfeil