Hessische FDP ehrt Jörg-Uwe Hahn

15.10.2024

Die hessische FDP hat bei einem Symposium im Kurmainzer Amtshof zu Heppenheim ihren langjährigen Partei- und Fraktionsvorsitzenden sowie Staatsminister a. D. Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn würdig aus der Landespolitik verabschiedet. Thema war eines der Herzensthemen von Hahn „Der Föderalismus in Deutschland“. Im Amtshof gründete sich am 11. Dezember 1948 die FDP Deutschland zu der heutigen Partei.

Unter den Anwesenden waren unter anderem der ehemalige Innen- und Sportminister aus Nordrhein-Westfalen Dr. Ingo Wolff sowie die ehemalige hessische Kultusministerin Nicola Beer.

Die Festrede hielt die Landesvorsitzende der hiesigen Liberalen Bettina Stark-Watzinger. Sie würdigte Hahns Lebensleistung und seine Verdienste für das Land und der Partei. „Ich habe Jörg-Uwe immer als einen sehr detailverliebten und Herzblutpolitiker erlebt. Ich kenne keinen, der ein so großes Netzwerk hat wie er“, so die Bundesministerin.

Hauptredner bei der Veranstaltung war Prof. Dr. Peter M. Huber. Neben seiner Tätigkeit als Landesinnenminister in Thüringen war er von 2010 bis 2023 Richter am Bundesverfassungsgericht. In seiner Keynote „Der ungeliebte Bundesstaat“ gab er den Zuhörern wieder wie der Föderalismus in Deutschland optimiert werden sollte. „Es ist immer wieder faszinierend, wie die Politik nach einer wegweisenden Urteilsverkündung schnell die notwendige Gesetzesveränderung auf den Weg bringen will. Aber warum benötigt man dazu stets erst eine Schelte aus Karlsruhe?“

Bei der anschließenden Podiumsdiskussion unter der Leitung vom Carsten Knop (Mitherausgeber der FAZ) wurden Stark-Watzinger, Huber und Hahn danach gefragt, was und wo Heimat für sie ist. Für Hahn, geboren in Kassel und im Anschluss in Köln aufgewachsen und anschließend in Bad Vilbel Dortelweil bis heute wohnhaft, ist die Wetterau mehr als nur eine Region. „Die Wetterau ist meine Heimat und die Wetterauer Politik mein Antrieb seit jeher.“

Für Stark-Watzinger ist der Blick aus dem Flugzeug auf die Frankfurter Skyline und den Taunus ein wahres Heimatgefühl.

Hahn bemängelte die in seinen Augen oftmalige Eitelkeit von Bundespolitikern gegenüber Landes- oder Kommunalpolitiker. „Es gibt keine erste, zweite oder dritte Güteklasse. Alles baut auf dem andren auf. Wenn das Fundament nicht hält erodiert irgendwann auch die obere Etage.“

Huber wünscht sich für die Zukunft von der Spitzenpolitik Gesetze, die auch einer Verfassungsmäßigkeitsprüfung standhalten.

In seinem Schlusswort dankte Hahn seiner Partei und den Gästen für den Empfang in Heppenheim. „Denken Sie immer dran, Erfolge kann kein Politiker alleine einfahren. Er braucht ein kompetentes Team um sich herum.“