Realismus setzt sich durch – Radverkehrsbrücke über B3 gestrichen

Die Freien Demokraten Bad Vilbel begrüßen die transparente, IT-gestützte und bürgernahe Entwicklung des neuen Radverkehrskonzepts. Besonders die Möglichkeit zur Mitgestaltung und die ausführliche Information der Bürgerschaft und der Stadtverordneten verdienen Anerkennung.
Gleichzeitig feiern die Freien Demokraten einen wichtigen Erfolg in der gestrigen Sonder-Stadtverordnetensitzung: Die nach dem Konzept vorgesehenen Radverkehrsbrücken über die B3 – ein teures Prestigeprojekt ohne nachweislichen Nutzen für Bad Vilbel – werden nicht umgesetzt. Der entsprechende Einzelantrag der FDP in der Stadtverordnetenversammlung wurde von der Koalition aus CDU und SPD, die zunächst selbst nur eine Herabstufung der Priorität verfolgte, übernommen.
„Die Streichung ist ein Sieg des gesunden Menschenverstands und zeigt, dass wir uns mit sachlichen Diskussionen im Ausschuss auch als Opposition durchsetzen können. Steuergeld muss sinnvoll eingesetzt werden – egal aus welchem Topf – und diese Brücke war schlicht überflüssig. Wichtiger ist die Wiedereröffnung des Massenheimer Wegs“, so die FDP-Fraktionsvorsitzende und Mitglied im Planungs-, Bau- und Umweltausschuss Anja Nina Kramer.
„Das vorgelegte Radverkehrskonzept sollte schätzungsweise 21,5 Millionen Euro kosten, dabei waren wichtige Maßnahmen wie die Optimierung von Verkehrsknotenpunkten, die als komplex gelten, noch nicht einmal veranschlagt. Die Streichung dieser Brücken spart uns Steuerzahlern auf einen Schlag mindestens 7,5 Millionen Euro“, erläutert Dr. Daniel Saam, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Mitglied im Haupt- und Finanzausschuss.
Die Freien Demokraten sprechen sich ausdrücklich für verkehrspolitische Anpassungen wie die Öffnung von Einbahnstraßen aus und setzen sich weiterhin für pragmatische Verbesserungen des Radverkehrs ein: „Maßnahmen, die schnell und mit wenig Aufwand umsetzbar sind – wie Fahrbahnmarkierungen, insbesondere im Interesse von Kindern und Jugendlichen, um beispielsweise den Schulweg sicherer zu machen und den Alltagsradverkehr zu verbessern – finden unsere volle Unterstützung“, ergänzt Michael Holzapfel, FDP-Stadtverordneter Bad Vilbel. „Auch die Anbindung über den künftigen Radschnellweg FRM6 bleibt ein wichtiges Ziel und erfordert ebenfalls den Neubau einer Brücke.“
Kritisch bleibt die FDP bei teuren Großprojekten ohne klare Kosten-Nutzen-Abwägung. „Wir fordern: erst rechnen, dann entscheiden. Nur mit Transparenz und Realismus wird das Konzept tragfähig“, so die Freien Demokraten.